Im Hobbykeller zeigten sich die Deutschen erstaunlich modern – auf den Modelleisenbahnanlagen des Wirtschaftswunders gehörten Flugdach, Glaskuppel und Rasterfassade wie selbstverständlich zum Stadtbild. Die moderneREGIONAL-Ausstellung "märklinMODERNE. Vom Bau zum Bausatz und zurück" zeigt erstmals, wie architekturbegeistert die vermeintlich spießigen Modelleisenbahner wirklich waren:
Ausgewählte Modelle werden in großformatigen Fotografien von Hagen Stier ihren architektonsichen Vorbildern gegenübergestellt. Die "Megacity" des Modellbauers Gerald Fuchs und zwei Modellbahnanlagen bereichern die Ausstellung ebenso wie der eigens produzierte Film von Otto Schweitzer und C. Julius Reinsberg. Im Jovis Verlag ist eine reich bebilderte Begleitpublikation erschienen.
Nach dem Start im Deutsche Architekturmuseum (DAM) Frankfurt am Main und in der Architekturgalerie am Weißenhof in Stuttgart, nach den Folgestationen in den ArchitekturSalons von München und Hamburg hat märklinMODERNE bereits rund 35.000 Menschen erreicht. Die Ausstellung ist nun in der Märklin-Stadt, in Göppingen zu sehen.
Nach der offiziellen Vorstellung zweier themenbezogener Bücher diskutieren wir Erkenntnisse und Potentiale für zukünftige Entwicklungen mit Expert*innen aus Forschung und Praxis. An diesem Abend veröffentlicht und präsentiert werden:
Andrea Jany: Experiment Wohnbau – Die partizipative Architektur des Modell Steiermark, JOVIS, 2019. Als Alternative zum normierten Massenwohnungsbau der Nachkriegsjahre entwickelte sich in den frühen 1970er Jahren eine eigenständige Typologie im steirischen sozialen Wohnbau. Andrea Janys Monografie schildert erstmals die historisch- gesellschaftliche Entstehungsgeschichte, stellt die 28 Wohnbauprojekte vor und bewertet sie anhand einer Wohnzufriedenheitsbefragung aus heutiger Nutzersicht.
Am Podium diskutieren: Hermann Schaller | Steirischer Landesrat a.D. für Wohnbau Robert Temel | Architektur- und Stadtforscher. Plattform Baukulturpolitik, WoGen Karla Kowalski | Architektin, Künstlerin. Szyszkowitz-Kowalski Thomas Kain | Architekt und Wohnbauforscher. Studio Magic, balloon Andrea Jany | Architektur- und Wohnbauforscherin. akk TU Graz Martin Röck | Architektur- und Nachhaltigkeitsforscher. wohnlabor, AGNHB TU Graz Moderation: Angelika Hinterbrandner | Architekturschaffende und Redakteurin, ARCH+
Das zweite vorgestellte Buch an diesem Abend wird „gemeinsam wohnen gestalten" (wohnlabor / Verlag HDA, 2019) sein.
Kunsthalle am Hamburger Platz Gustav-Adolf-Straße 140 13086 Berlin
Buchpräsentation mit Tyyne Claudia Pollmann, Christoph Wachter und Mathias Jud während des khb-Rundgangs mit Buch, Bar und Garten.
visions4people bietet einen kaleidoskopischen Überblick zur künstlerischen Forschung im Kontext psychiatrischer Lebenswelten und vermittelt deren besondere Herausforderungen. Wie können gestalterische Visionen und Interventionen aussehen, in denen Menschen im Mittelpunkt stehen? Tyyne Claudia Pollmann hat sich dieser Frage angenommen und sie im Rahmen einer Kooperation zwischen der weißensee kunsthochschule berlin und der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Charité Mitte gemeinsam mit Studierenden, Patient*innen und Mitarbeiter*innen der Psychiatrie untersucht. Wissenschaftliche und künstlerische Beiträge, Fotografien und polyphones Feldforschungsmaterial eröffnen den Leser*innen die facettenreichen Erfahrungen aus dieser Zusammenarbeit. Das Buch ist ein wertvoller Beitrag für Fachleute und Studierende aus den Disziplinen Kunst, Architektur, Gestaltung, Psychologie, Psychiatrie, Anthropologie und Soziologie, die Ähnliches planen – und eine Basis für neuartige kollaborative Projekte, in denen aus Betroffenen Beteiligte werden.
transfer. bücher und medien An der Schlanken Mathilde 3 44263 Dortmund
Wo anfangen, um Dortmund zu erkunden? Wo das Erzählen von Geschichten beginnen? Welche Erzählformen wählen? Welche Orte ansteuern? Welche Bewegungsform: zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem Auto, der Straßenbahn oder mit dem Skateboard? Und: Für wen erzählen? Für die verschiedenen Menschen, die in Dortmund leben? Für Besucherinnen und Besucher? Für das Gespräch Vieler über die Stadt und in der Stadt? Ein mythischer Anfang könnte sein, die Erzählung mit dem Ankommen zu beginnen, den Wegen durch die Stadt, den Wegen, an denen die Stadt gebaut wurde. Oder das Wasser setzt den Beginn. Die Emscherquelle als Ausgangspunkt einer durch Räume und Epochen mäandernden Route. Den Auftakt können aber auch starke Bilder und Orte übernehmen: der Phoenix See, das Dortmunder U und die Stadtkirche St. Reinoldi.
Die „Dortmunder Passagen“: Ein etwas anderer Stadtführer, der zahlreiche neue Blicke auf die Ruhrmetropole eröffnet und zum Entdecken einlädt. Die drei Herausgeber Dr. Stefan Mühlhofer, Dr. Wolfgang Sonne und Dr. Barbara Welzel bringen interessierten Besuchern am kommenden Dienstag in unserer Buchhandlung dieses außergewöhnliche Buch näher.
Dr. Stefan Mühlhofer ist Direktor des Stadtarchivs Dortmund und Geschäftsführender Direktor der Kulturbetriebe Dortmund
Dr. Wolfgang Sonne ist Professor für Geschichte und Theorie der Architektur an der TU Dortmund sowie Wissenschaftlicher Leiter des Baukunstarchivs NRW
Dr. Barbara Welzel ist Professorin für Kunstgeschichte und Prorektorin Diversitätsmanagement der TU Dortmund
Pro qm – thematische Buchhandlung zu Stadt, Politik, Pop, Ökonomiekritik, Architektur, Design, Kunst & Theorie Almstadtstraße 48-50 10119 Berlin
Auf die ökologischen und sozialen Herausforderungen der Industrialisierung reagierten die Berliner Gründer der Genossenschaftssiedlung Eden mit einem Gegenmodell: einem naturnahen Leben in der Nähe der Großstadt, ermöglicht durch gemeinsamen Grundbesitz. Die Siedlung avancierte zum Vorbild der Gartenstadtbewegung und zum Musterbeispiel einer frühen Alternativkultur, bis Nationalsozialismus, DDR und die treuhandgelenkte Nachwendezeit den Spielraum immer mehr einschränkten. Die Grundgedanken der Reformsiedlung – Lebensreform, Bodenreform, Wirtschaftsreform – sind so aktuell wie nie. In der Publikation Re:Eden widmen sich führende Expert*innen, zeitgenössische Künstler*innen, engagierte Bewohner*innen der Siedlung und junge Architekt*innen der 125 Jahre alten Reformsiedlung und fragen nach Perspektiven: Welche Rolle kann das Modell Eden als räumliches Gemeingut heute noch spielen? Wie ließe sich lokales Wissen in Dialog setzen zu neuen Bewegungen wie Urban Gardening, Ökodörfern, neuen Genossenschaften, Wohnmodellen oder Initiativen solidarischen Wirtschaftens? Wie kann partizipative Kunst auf Gemeinschaften einwirken und deren Wünsche und Interessen verräumlichen?
HAUS am KLEISTPARK Grunewaldstr. 6/7 10823 Berlin- Schöneberg Di–So 11 bis 18 Uhr, Eintritt frei
Atmosphären, räumliche Zusammenhänge und die wechselseitige Beziehung von Architektur, Landschaft und Oberfläche stehen im Mittelpunkt der ausgestellten Arbeiten von Friederike von Rauch. Zeitlosigkeit geht von diesen Arbeiten aus, deren konzeptioneller Minimalismus den Blick auf Verborgenes ermöglicht, Wahrnehmung befreit und den Betrachter zu einer Spurensuche an Orten einlädt, die sich nicht eindeutig zuordnen lassen. Fotografie stellt für Friederike von Rauch eine Möglichkeit dar, genau zu betrachten, bewusst wahrzunehmen, sich hinzuwenden, zu konzentrieren und Klarheit zu erlangen. Der DJ und Produzent Marcel Dettmann hat in zwei elektronischen Kompositionen Fotografien von Friederike von Rauch vertont, die als Installation in der Ausstellung zu hören sind.
Während der Laufzeit der Ausstellung erscheint der Bildband Monastic: 14.08.2019, 19 Uhr, Moderation Dr. Birgit Möckel
Retroprospektiv: Der Titel der Ausstellung von Otto Zitko im LENTOS Kunstmuseum steht für einen in die Zukunft gerichteten Blick, entwickelt und geschärft in vergangenen Auseinandersetzungen. Dieses Zusammentreffen von „prospektiv“ und „retrospektiv“ wird in der Werkauswahl deutlich, die sowohl Arbeiten aus den frühen 1980er-Jahren als auch aktuelle Produktionen umfasst. Ein Großteil der Werke stammt aus österreichischen Sammlungen.
Otto Zitkos Werk geht immer wieder mit einem Wechsel der Bildträger sowie des Zeichen- und Malmaterials einher und umfasst frühe, pastos gemalte Öl-auf- Leinwandbilder, Ruß- und Hinterglasarbeiten, Holztafeln, großformatige Alutafeln und zahlreiche ortsbezogene Wandarbeiten. Der Bildträger Papier zieht sich durch sein gesamtes Schaffen und spannt einen Bogen von den frühen narrativen und subtil gearbeiteten Zeichnungen bis hin zu großformatigen, gestisch ausgeführten Blättern.
Otto Zitko, 1959 in Linz geboren, studierte an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Msgr.-Otto-Mauer-Preis, den Preis der Stadt Wien für bildende Kunst und den Kulturpreis für bildende Kunst des Landes Oberösterreich.
Kuratorin: Hemma Schmutz
ERÖFFNUNG Donnerstag, 6. Juni 2019, 19 Uhr
KÜNSTLERGESPRÄCH & KATALOGPRÄSENTATION Dienstag, 26. Juni, 19 Uhr Kunstwissenschaftler Andreas Spiegl (Akademie der bildenden Künste Wien) spricht mit Otto Zitko über sein Kunstschaffen. Außerdem wird der Katalog zur Ausstellung erstmals öffentlich präsentiert. Kosten: nur Museumseintritt Anmeldung erbeten
Das Erscheinen von „Make City – Stadt anders machen – A Compendium of Urban Alternatives” wird mit einer Buchvorstellung im Frizz23 gefeiert!
Das von JOVIS herausgegebene und vom Berliner Senat unterstützte Kompendium vereint unterschiedlichste Positionen und Kernaussagen zum urbanen Wandel und zeigt urbane Alternativen für neue Architekturen, Typologien, Materialströme sowie integrative und gemeinwohlbasierte Planungen auf.
Der Büchertisch vor Ort lädt zum ersten Einlesen ein, auch die vorbestellten Bücher können hier abgeholt oder weitere Exemplare erworben werden. Das Buch ist bei uns ebenfalls online erhältlich.
Die Ausstellung „Bezahlbar. Gut. Wohnen – Strategien für bezahlbaren Wohnraum“ widmet sich einem Grundbedürfnis der Menschen, welches durch stetig ansteigenden Mieten in den Ballungszentren immer weniger erschwinglich ist. Architektur und Städtebau können einen entscheidenden Beitrag leisten, neue Lösungsansätze zu finden. Die Ausstellung zeigt beispielhafte Bauten internationaler Architekturbüros, veranschaulicht Potentiale, Probleme und Abhängigkeiten verschiedener Ansätze.
Eröffnung: 16. Mai 2019, 18:00 – 21:00 Uhr
Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung, siehe Flyer.
Konzept und Kuratorium: Klaus Dömer, Joachim Schultz-Granberg Konzeption Austellungsboxen: Johannes Schilling Layout: David Peralta Grafik: Kathrin Schmuck, Bucharchitektur
»Lebensreform, Bodenreform, Wirtschaftsreform: Dafür stehen seit 1914 die drei stilisierten Bäume im Wappen der Eden-Genossenschaft. Welche Rolle hat die Reformbewegung für die Siedlung Eden, welche Rolle hat Eden in der Reformbewegung gespielt? Was ist von den Reformgedanken heute noch aktuell?«, fragt Dietrich Heißenbüttel im Buch RE:EDEN. »Neuere Bewegungen wie Urban Gardening oder kooperative Landwirtschaft, die sich in Berlin, aber auch im Umland derzeit großer Beliebtheit erfreuen, sind in Eden noch kaum angekommen. Dabei könnte die Siedlung — wie zu Zeiten der Gründung binnen einer Stunde von Berlin aus mit der S-Bahn zu erreichen — ein Anziehungspunkt sein ...«