Broschur30 x 20 cm querDeutsch
Erst sein Spätwerk, die Berliner Philharmonie (1956–1963), verschaffte Hans Scharoun endlich die verdiente internationale Beachtung. Fast zeitgleich gewann Scharoun auch in Wolfsburg den internationalen Architekturwettbewerb für den Neubau eines Theaters. Nach mehreren Überarbeitungen und einem zähen Ringen um die Realisierung wurde der Kulturbau am 5. Oktober 1973 feierlich eingeweiht. Vier Jahrzehnte später hat sich das Gebäude am Klieversberg nicht nur unter den wichtigsten Gastspieltheatern in Deutschland etabliert – auch die Architektur hat nichts von ihrer eindrucksvollen Präsenz und ihrer herausragenden Qualität verloren. Zum 40-jährigen Jubiläum ordnen Katrin Barthmann und Rocco Curti vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege den erstrangigen Kulturbau in die Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts ein. In einem Rundgang lädt Nicole Froberg vom Forum Architektur Wolfsburg zum Erkunden der Räume ein. Fotograf Lars Landmann öffnet die Augen für großartige Details und ermöglicht einen spannenden Blick hinter die Kulissen.
Stadt | Raum | Geschichte Band 2
Erhalten durch Weiterbauen. Dass Denkmalschutz vom Bewahren und Konservieren ausgeht, aber darauf aufbauend auch Weiterdenken und -bauen bedeuten kann, zeigt das Beispiel des Wolfsburger Theaters. Das 1965 entworfene und am 5. Oktober 1973 eingeweihte Spätwerk des Berliner Architekten Hans Scharoun (1893–1972) zählt mit seiner fast vollständig erhaltenen Originalausstattung zu den „Perlen“ der deutschen Nachkriegsmoderne. Ab Juni 2014 wurde der Kulturbau für 18 Monate geschlossen und konservatorisch instandgesetzt, modernisiert und erweitert. Für einen erfolgreichen Umgang mit Bauwerken der 1960er Jahre könnte dieses ambitionierte Projekt zum Prototyp werden.
Das Forum Architektur hat die Arbeiten begleitet und erzählt von Lernprozessen und den vielen Gesichtern der Baustelle, die nach Fertigstellung vielfach nicht mehr sichtbar sind, aber von dem Fotograf Lars Landmann eindrucksvoll festgehalten wurden. Zu Wort kommen Eigentümer, Nutzer, Architekten und Denkmalpfleger, die anhand der Kategorien „Erhalten“, „Ertüchtigen“ und „Erneuern“ den komplexen Bauprozess erläutern.
Mit Beiträgen von Winfried Brenne, Rocco Curti, Heidi Fengel, Nicole Froberg, Franz Jaschke, Petra Pennigsdorf, Vladimír Šlapeta, Wilfried Wang u. a.
Stadt | Raum | Geschichte Band 3
In Wolfsburg lebt es sich anders. Die durchgrünte Stadtlandschaft mit zahlreichen Plätzen und Grünanlagen ist überwiegend in den 1950er und 1960er Jahren entstanden. Sie stellt heute eine besondere Qualität dar, die wesentlich zu einem naturnahen Leben der Einwohner beiträgt. Nach mehr als fünfzig Jahren werden diese Freiräume oftmals kaum mehr bewusst wahrgenommen. Viele Plätze und Parks befinden sich im Wandel, um den neuen gesellschaftlichen Ansprüchen an den öffentlichen Raum gerecht zu werden, die aus den demografischen Veränderungen und einer globalisierten Welt resultieren. Gerade deshalb muss dieses bauliche Erbe nicht nur bewahrt, sondern weiterentwickelt werden. Die vorliegende Publikation stellt verschiedene Wolfsburger Plätze und Grünanlagen anhand von Entwürfen sowie Gestaltungsplänen detailliert vor und liefert zugleich Anregungen für deren Erneuerung. Teils noch unveröffentlichte Aufnahmen von Heinrich Heidersberger aus den frühen 1960er Jahren sowie eine aktuelle Fotoserie von Ali Altschaffel machen die Qualität und besondere Atmosphäre solcher Schmuckplätze der Nachkriegsmoderne erlebbar.